1933
1934 Gründung
Bereits am 18. März 1934 fand im Beisein von Dr. Kimmler die Abschlussprüfung durch den Kreisbereitschaftsarzt Dr. Simmet aus Birkenau statt, die mit einem sehr guten Erfolg abschloss. Nach der Prüfung trafen sich alle Teilnehmer mit den Ärzten und man beschloss einstimmig die Gründung der
Freiwilligen Sanitätsgruppe Biblis vom Deutschen Roten Kreuz.
Am 28. April 1934 fand bei Gastwirt Peter Kissel die erste Versammlung der Freiwilligen Sanitätsgruppe Biblis unter Vorsitz von Dr. Kimmler statt. Josef Happ verlas die Satzung, händigte den aktiven Mitgliedern die Verpflichtungsscheine zur Unterschrift aus und übergab jedem Helfer:
Der Vorstand wurde anschließend wie folgt gewählt:
Auf Punkt 1 der Tagesordnung stand bei der Versammlung am 13.07.1934: ?Uniformen?. Im Protokollbuch ist hierzu vermerkt:
Kamerad Schneidermeister Gölz hatte verschiedene Angebote sowie Muster in Uniformstoffen mitgebracht .... Es wurde beschloßen, für 10 Mann den Stoff zu bestellen. Die Kosten hierfür trägt die Kasse. Da die Kosten für die kompl. Uniform sich zu hoch belaufen würden, einigte man sich dahingehend, daß für jeden Mann vorerst nur ein Rock angefertigt werden sollte. Die Hosen sollte, soweit als möglich, jeder Kamerad aus eigener Tasche bezahlen.?
Es wurde angeordnet, dass die Sanitätsgruppe einen Unfall- und Rettungsdienst einrichtet und bei der Mitgliederversammlung am 12.1.1935 konnte Josef Happ bereits von über 120 Einsätzen im Gründungsjahr berichten:
öffentliche Hilfeleistungen 63 (davon 1 tödl.) Sportdienste 62
Außerdem konnte durch die von Dr. Kimmler gehaltenen Erste-Hilfe-Lehrgänge die Zahl der Aktiven auf 23 gesteigert werden.
= Auszug aus dem Protokollbuch
Da Heinrich Lautenbach als Kassierer ausgeschieden war, waren Neuwahlen erforderlich:
Verbunden mit einer Versammlung am 06.04.35 war die feierliche Eingliederung der neuen Mitglieder in den San. Halbzug Biblis und Halbzugführer Happ machte zunächst die erfreuliche Mitteilung, daß vom Landesmännerverein-Darmstadt RM 200,- eingetroffen sind zwecks Ausrüstung, Uniformierung usw.. Ferner noch 2 Tragbahren und 1 Kiste Verbandsmaterial. Dadurch sind wir mit einem Schlage etwas über unsere finanziellen Schwierigkeiten hinweggekommen...?Durch diese Unterstützung konnte vor allem der Sanitätsdienst ausgebaut werden.
Am 16.6.1935 legten Josef Happ und Johann Schalich erfolgreich die Prüfung als Gruppenführer ab.
Außer der Übung auf dem Schulhof fand auch eine zusammen mit dem Reichsarbeitsdienst in der Pfaffenau statt.
1936
Bei der Mitgliederversammlung am 1.2.1936 konnte Gruppenführer Josef Happ über die erfolgreiche Arbeit der Gruppe berichten, die bei ca. 400 Einsätzen mehr als 1.000 Dienststunden geleistet hatte.
Die Versammlung beschloss außerdem, wer mehr als 3 x ohne Entschuldigung fehlt, wird nur noch als passives Mitglied geführt und darf am aktiven Dienst nicht mehr teilnehmen.
Kassierer Johann Schalich gab folgenden Bericht:
- Einnahmen RM 673,92
- Ausgaben RM 670,40
- bleibt Kassenbestand RM 3,52
Der Beginn unserer Wanderjahre
Im 2. Weltkrieg
Im Laufe des Jahres mehrten sich die Anzeichen für den Ausbruch des Krieges und unsere Arbeit wurde auf ein solches Ereignis ausgerichtet. Die Befürchtungen traten ein und nach Ausbruch des II. Weltkrieges am 1.9.1939 mussten die ersten fünf Kameraden einrücken. Sie wurden im Sanitätsdienst der Wehrmacht eingesetzt.
In den folgenden zwei Jahren kamen fast alle aktiven DRK-Helfer, so auch Josef Happ, der am 28.11.37 die Zugführerprüfung bestanden hatte, zum Kriegsdienst, so dass im Jahr 1941 die Arbeit im DRK fast zum Erliegen kam.
Lediglich drei Aktive unserer Gruppe blieben aus beruflichen Gründen vom Wehrdienst verschont und setzten die Rotkreuz-Arbeit fort.
In dieser schwierigen Zeit stellten sich auch Frauen in den Dienst des DRK, ließen sich ausbilden und unterstützten tatkräftig die Arbeit der Männer.
Im Jahr 1943 wurden mit Hilfe der Wehrmacht und des DRK Worms zwei Kellerräume im Haus Würz, Wattenheimer Straße, als moderne Rettungsstation mit Betten und ärztlichem Gerät eingerichtet ? fast wie ein kleiner Operationsraum.
Hier fanden Verletzte bei Fliegerangriffen, Bombenabwürfen und Granateinschlägen Hilfe und Betreuung.
Dies war jedoch nur möglich durch die tatkräftige Unterstützung der aktiven Frauen unserer Gruppe, die vielseitige Hilfe leisteten sei es bei der Betreuung von Soldaten, im Luftschutzdienst, nach Bombenabwürfen in Worms u.v.a.
Stellvertretend für alle Frauen, die Enormes geleistet haben, sind hier Anna Hahn und Anna Seib genannt.